Erfahrungsbericht zum Orchesterworkshop des Musikvereins Holthausen-Biene e.V.
Das Jahr 2020 war ebenso wie das Jahr 2021 geprägt von der Coronakrise. Ein normales Leben im Musikverein war nicht denkbar. Nach und nach wurden Kleingruppen- und Orchesterproben unter freiem Himmel möglich, bis endlich auch wieder unter besonderen Bedingungen die Probenarbeit mit Abstand in der Halle ermöglicht wurde.
Alle Vereinsmitglieder waren regelmäßig bei den Proben anwesend, war doch überall der Entzug der Orchestermusik spürbar.
Aber ein Orchesterworkshop und dann auch noch an einem Sonntag?
Etwa auch noch früh aufstehen und den gesamten Tag sich irgendwelche Theorien von drei Berufsmusikern anhören, die doch eh nicht wissen, wie ein Amateurorchester mit überwiegend Jugendlichen und jungen Erwachsenen tickt?
Weit gefehlt!
Im Rahmen der Meppener Blechbläsertage 2020 durften wir mit dem Hauptorchester einen Orchesterworkshop genießen, durchgeführt von den drei Musikprofis Andreas Lögering, Matthias Kamps und Thomas Irmen.
Unser Orchester besteht natürlich nicht nur aus Musikern mit Blechblasinstrumenten und das muss es für diesen Workshop auch ausdrücklich nicht. Wir waren auch an diesem Sonntag in allen Registern bunt besetzt.
Zu Beginn etwas skeptisch, als Matthias an diesem Herbstsonntag zum „Aufwärmtraining“ aufrief und uns ermunterte, die Schuhe auszuziehen, wurden alle 25 Teilnehmer nach kurzer, schweißtreibender Aufwärmphase von der zielführenden Notwendigkeit des Dehnens, Atmens und Streckens überzeugt.
Noch nie hatte ich soviel Sauerstoff in meinen Körper gepumpt, wie nach dieser Aufwärmübung. Auch sämtliche Gliedmaßen waren nun bereit, mit dem Instrument einzusteigen.
Doch was steht zu Beginn einer guten Probe vorn an? Natürlich das Einspielen!
Und auch hier konnte das Orchester mit voller Hingabe der drei Protagonisten eine Einspielübung durchleben, die in ihrer Intensität seines Gleichen sucht. Artikulation, Rhythmik und Intonation wurden hier sehr schön beachtet.
Im Laufe des Workshops wurden dann Techniken erarbeitet, die allen Teilnehmern das Einstudieren schwieriger Notenpassagen oder unübersichtlicher Stellen eines Stückes erleichtern. Leon weiß sicherlich sofort, wovon ich rede.
Das gemeinsame Erarbeiten eines Orchesterwerks, das einzelne Vorspiel gestützt von professioneller Hilfestellung oder das Lernen bestimmter Techniken, alles wurde mit viel Wertschätzung für die Laienmusik pädagogisch fundiert vermittelt, sowohl mit Fokussierung auf jeden Einzelnen, hatten die Dozenten aber gleichzeitig auch das Gesamtorchester im Blick.
Rückblickend kann ich diesem Format eine absolut professionelle Organisation und vor allem Qualifikation bescheinigen. Das Hauptorchester des Musikvereins Holthausen-Biene e.V. hat von diesem Sonntag enorm viel mitgenommen.
Vielen Dank Thomas, Matthias und Andreas an für diesen tollen Tag.
Es war einfach geil!
Dirk Herzog
1. Vorsitzender